Hackerangriffe auf den Deutschen Bundestag

Die Bundesregierung geht bei dem Großangriff 2015 von einer durch Russland gesteuerten Aktion aus. IT-Experten konnten Indizien dafür sammeln, dass das „APT28“ (auch unter dem Namen „Fancy Bear“ bekannt) genannte und als Einheit des russischen Militärgeheimdienstes GRU arbeitende Hackerkollektiv den Angriff initiierte.
Der Bundestag verfügt über eine eigene IT-Infrastruktur, über die das interne Bundestagsnetz „Parlakom“ betrieben wird. An ihm sind alle Abgeordneten, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und weitere Regierungsmitglieder sowie deren Fraktionen, Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und andere Institutionen des Parlaments angeschlossen. Die Rechner der Wahlkreisbüros der Abgeordneten außerhalb Berlins sind ebenfalls mit dem Bundestagsnetz verbunden. Nach Spiegel-Angaben hat Parlakom rund 20.000 Bundestagsaccounts. Das System hat Verknüpfungen mit dem freien Internet.
Nach dem Angriff 2015 gab es unter den Abgeordneten Unmut darüber, dass der Bundestag sich 2009, als die Entscheidung darüber anstand, nicht an das Netz der Bundesregierung angeschlossen hatte. Dieses Netz wird vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überwacht.